Dienstag, August 14, 2007

RIP 'Ringo

Photo Sharing and Video Hosting at Photobucket

Letzten Sonntag starb der Comiczeichner Mike Wieringo überraschend an einem Herzinfarkt. Obwohl Vegetarier und von seinem Umfeld als sehr fit beschrieben wurde er nur 44 Jahre alt.
Noch vor zwei Tagen sprach ich mit meiner Freundin darüber das ich mir nicht vorstellen könne, dass mich der Tod eines mir nicht persönlich bekannten Menschen über das normale Maß berühren könnte. Ich hatte mich geirrt.
Er ist nicht der erste aus dem Umfeld meines geliebten Hobbys Comics dessen Tod ich bewusst miterlebe. Und obwohl 'Ringo (wie er seine Arbeiten unterschrieb) nicht zu den treibenden Kräften, den Grundsteinlegern des Mediums gehört wie Eisner oder Kirby geht mir sein Tod doch sehr viel näher als der dieser beiden Legenden. Das mag daran liegen, dass beide in einem Alter waren in dem mit dem Tod zu rechnen ist, während Mike Wieringo seine größten Taten für die Szene noch vor sich hatte. Der Hauptgrund dürfte aber wohl der sein dass er einer von meinen war.
Dadurch dass mich Comics von DC damals nicht wirklich interessierten, wurde ich nicht wie die meisten anderen durch seine Arbeit an Flash oder Robin, sondern erst mit dem Erscheinen seiner creator owned Fantasyserie Tellos (die er zusammen mit seinem Freund und Kollegen Todd DeZago als Schreiber bei Image veröffentlichte) auf ihn aufmerksam. Von da an begleitete er mich bzw. ich ihn über Fantastic Four zu Friendly Neighborhood Spider-Man (beide mit Marc Waid) und zuletzt zur Spider-Man and the Fantastic Four Miniserie (mit Jeff Parker). Im Verlauf dessen wuchs mir sein fröhlicher, leichter aber immer professioneller Stil so sehr ans Herz, dass ich mich erst vor kurzem entschied, ihn in meinen persönlichen Club der Zeichner aufzunehmen, deren Arbeiten ich unabhängig von Verlag, Serie oder Schreiber verfolge. Alleine aus Freude an den Zeichnungen.
Dies wird nun nicht mehr möglich sein. Ebenso wenig wie das tägliche Ritual, in sein Blog zu schauen, um zu sehen mit welcher Zeichnung er seinen Arbeitstag beginnt. Durch dieses Blog und seine Beiträge auf verschiedenen Messageboards der Comicsphäre gewann ich den Eindruck eines extrem freundlichen, positiven und rücksichtsvollen Menschen, der das Medium Comic eben so liebte wie seine Fans und auch Newcomern jede Menge Begeisterung entgegenbrachte (und diese sogar oft aus eigenem Antrieb mit Pinups oder Sketches ihrer noch jungen Charaktere versorgte). Ein Eindruck der durch die Meinung seiner Kollegen und anderer Fans nur noch unterstrichen wurde und auch gerade in dieser Zeit kurz nach seinem Tod noch wird.
Vielleicht liegt es daran
dass ich über seinen Tod trauriger bin als ich noch vor wenigen Tagen dachte dass ich es über den Tod eines mir nicht persönlich bekannten Menschen sein könnte. Dass er mir ermöglicht hat ihn doch ein wenig persönlich kennen zu lernen. Durch seine Diskussionsbeiträge, sein Blog und, es mag kitschig klingen, durch die Liebe die er in seine Arbeit gesteckt hat.

Ich werde wohl nicht nur seine Arbeit, sondern auch ihn vermissen.


Zur Newsarama-Story und zu seinem offiziellen Blog


Keine Kommentare: